Eine Buchreihe
Mehrere Autor:innen
Unterschiedliche Genres
Jede Menge Tauschgeschichten
Idee von Sina Land
Spendenbuch
Bei unseren gemeinsamen Büchern gehen die Einnahmen an Spendenorganisationen, die wir immer wieder einmal wechseln, damit mehreren etwas zugute kommt.
Im Moment gehen unsere Spenden an die
Leuchtturmfabrik e.V.
in Bremen mit ihrer Fair-Trade-Tauschbörse.
Aktuelle Spenden
Oma Käthe kann's nicht lassen
Das verrückte Testament
Am 28. März 2023
ging unsere erste Spende mit 200 Euro an Sternstunden e.V.
Die Einnahmen entstammten dem Projekt Oma Käthe kann's nicht lassen - Das verrückte Testament
Librophon
Eine Telefonzelle voller Tauschgeschichten
Am 23. November 2023
gingen weitere 150 Euro an Sternstunden e. V. ebenfalls aus dem Projekt Oma Käthe kann's nicht lassen - Das verrückte Testament und zusätzlich aus dem Projekt Librophon - Eine Telefonzelle voller Tauschgeschichten
Unsere Spendenbücher
Oma Käthe kann's nicht lassen - Das verrückte Testament
Librophon - Eine Telefonzelle voller Tauschgeschichten
Vinylschuppen
Ein Gemeinschaftsroman an dem zehn unserer GAMBIO-Autor:innen mitgeschrieben haben. Es gibt viele kurze Tauschgeschichten, die durch eine Rahmengeschichte zu einem Roman zusammengefügt sind. Hubertus Tonlage entführt darin in seinen ausgedienten Schallplattenladen.
Klappentext
Tonträger, Tee und Tauschgeschichten - Willkommen im Vinylschuppen
Wenn Rentner Hubertus Tonlage die Pforten zu seinem ehemaligen Plattenladen für gute Freunde erneut öffnet, werden nicht nur Erinnerungen lebendig, und musikalische Klassiker erneut gefeiert, sondern es gibt auch jede Menge Tauschgeschichten zum Schmunzeln, Mitfiebern und Verlieben.
Nehmt neben Hubertus Platz auf dem Sofa, lauscht mit ihm der schönen Musik und lasst euch mit vielen passenden Kurzgeschichten zum Träumen entführen.
Alter Laden
Hubertus Tonlage ist trotzdem er längst in Rente ist und in seinem Schallplattenladen keine Tonträger mehr verkauft, selten allein. Besucher gibt es fast immer, die gerne mit ihm eine Tauschgeschichte gegen eine gutes Lied tauschen.
Rahmengeschichte
„Ach“, seufzt Hubertus Tonlage
und zieht eine Elvis-Schallplatte aus dem Regal. Das waren noch Zeiten, als hier die Leute in seinem Laden ein- und ausgegangen sind. Er schlurft zur Musikanlage und zupft vorsichtig die Platte aus dem Umschlag, befreit sie vom Schutzpapier mit dem Loch in der Mitte und legt sie gekonnt auf den Plattenteller. In der Schublade vom Ladentisch kramt er nach dem Plattenreiniger, einem Plastikteil mit einem flexiblen Schwämmchen daran. In gewohnter Manier stellt er die Anlage an und lässt den Reiniger vorsichtig über die sich drehende Platte laufen. Ein paar Staubfussel sammeln sich unter dem Schwamm, die er fachmännisch vom Vinyl zieht. Dann setzt er mit zittrigen Händen den Tonabnehmer auf die erste Rille und horcht. Das typische Knacken ertönt und kurz darauf trällert Elvis „Love me tender“. Sein Gesicht entspannt sich sofort und ein Lächeln erscheint. Vorwitzig reibt er sich die Hände und lässt sich auf dem Sofa nieder, auf dem seine Kunden stets Platz genommen haben, wenn sie in eine Schallplatte reinhören wollten, bevor sie eine kauften. Wer heute vorbeischauen wird? Ein ehemaliger Käufer? Oder jemand aus der Familie? Seit er seinen Vinylschuppen geschlossen hat, um seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, kommen gerne hier Leute vorbei, um sich mit ihm zusammen an vergangene Zeiten zu erinnern. Meistens haben sie eine Geschichte im Gepäck und die richtige Schallplatte hat er dazu bisher immer in seinen alten Beständen gefunden.
„Love me tender, love me tender, love me tender ...“, tönt es von der Anlage, wobei der Sänger das „tender“ extrem betont. Elvis hängt wieder Mal in einer Rille fest. So galant es seine alten Beine zulassen, schiebt er sich vom Sofa hoch und verpasst dem Tonabnehmer einen sanften, aber dennoch beherzten Schubs. Dabei verschluckt Elvis ein paar Sätze und singt dann in der Strophe weiter, als wäre es das Normalste der Welt.
Kaffee könnte er noch aufsetzen, bis um zwei der Erste hier hereinschneit. Schon verschwindet er in der Ecke mit der einzelnen Herdplatte und den Kochutensilien neben dem Spülbecken. Er holt die Kaffeekanne und den Filter aus Porzellan aus dem Regal und stellt sie aufeinander. Dann schnappt er sich die alte Kaffeemühle, schüttet ein paar frische Kaffeebohnen in den Trichter und setzt sich mit ihr auf das Sofa. Im Takt von „Love me tender“ dreht er am Griff und die Mühle mahlt an den Bohnen die Untermalung dazu. Da bimmelt die kleine Glöckchenkette an der Tür und ein Kopf erscheint im aufgehenden Türspalt.
„Ist der Schuppen schon für ehemalige Besucher geöffnet?“, fragt ein Herr mit Filzhut und gestricktem Trachtenjanker.
Hubertus stoppt sein Drehen. „Ja der Hannes. Komm rein, alter Haudegen. Der Kaffee ist schon in Arbeit. Was macht die Gemeinde, hast du sie noch fest im Griff, deine Schäfchen?“
„Ach ... die machen doch, was sie wollen. Frag mich, warum die mich überhaupt zum Bürgermeister gewählt haben, wenn sie doch alles besser wissen. Schwamm drüber. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.“
„Hast eine Geschichte mitgebracht? Dann bekommst einen frisch aufgebrühten Kaffee.“
„Klar doch. Ich hab sogar einen Kuchen dabei. Schließlich soll die Pause ja versüßt werden, wenn ich mich danach wieder mit dem Kämmerer herumschlagen muss. Der hat ständig was zu meckern. Irgendwo ist immer das Geld knapp.“
„Was soll ich denn für eine Platte auflegen? Was passt zu deiner Geschichte? Kuschelrock? Oder besser Rock ’n’ Roll?“
Hannes gibt ein paar Töne von sich, die sich entfernt wie Singen anhören. „Weißt schon, das kennst du doch. Ist, glaube ich, von Whitney Houston. So ein Liebeslied. Aus dem Film Bodyguard.“
Hubertus zieht die Augenbrauen hoch. Die Melodie war für ihn mit dem besten Willen nicht zu erkennen, aber beim Filmnamen hatte er sofort das passende Lied im Sinn.
Kurze Zeit später sitzen sie bei Kaffee und Kuchen auf dem Sofa und im Hintergrund trällert Whitney „I will always love you.“
„Jetzt rück schon raus mit deiner Liebesgeschichte“, spornt er den Bürgermeister an.
Der winkt mit seiner Gabel ab. „Josef liebt zwar Oma Käthe, aber so eine richtige Liebesgeschichte ist es trotzdem nicht.“
„Jetzt schwafle nicht lang. Erzähl!“
Von Sina Land
Songliste
Zu jeder Tauschgeschichte legt Hubertus Tonlage das passende Lied auf seinem Schallplattenteller auf. Dazu gibt es frisch gemahlenen Kaffee und meistens auch einen Kuchen, den die Besucher mitbringen. Frau Huber hat auch schon vorbeigeschaut.
Playlist zu den Tauschgeschichten
„Tick-Tack-Star“: I Will Always Love You von Whitney Houston
„Schokopudding“: Ich will keine Schokolade von Trude Herr
„Suzi und die alten Männer“: Summer of 69 von Bryan Adams
„Wikingerboot“: Hey, hey Wickie
„Dystopie“: We Are the World von Michael Jackson
„Abschied von Elfi“: Oh, My Love – Unchained Melody von The Righteous Brothers
„Zeichnung“: Bitter Sweet Symphony von The Verve
„Beichte zum Frühstück“: Warrior von Demi Lovato
„Wecker“: Guten Morgen liebe Sorgen von Jürgen von der Lippe
„Pasta surprise“: In the Air Tonight von Phil Collins
„Mähroboter“: Völlig losgelöst von der Erde – Major Tom von Peter Schilling
„Dürfen Osterhasen Kopfhörer tragen“: Ich wollte nie erwachsen sein aus dem Musical Tabaluga von Peter Maffay
„Katze am Morgen“: Uptown Girl von Billy Joel
„Zauberei“: Der Kobold mit dem roten Haar aus der Fernsehserie Pumukl
„Dr. Gamber“: My Sweet Lord von George Harrison
„Tausche Sicherheit gegen Freiheit“: Unstoppable von Sia
„Magische Kerze“: You Can Do Magic von America
„Arbeitsstelle“: She Works Hard for the Money von Donna Summer
„Unterschätzt“: Respect von Aretha Franklin
„Herzogin von Herzenstein“: What a Wonderful World von Louis Armstrong
„Eine feurige Angelegenheit“: Le Festin aus dem Film Ratatouille
„Zugfahrt ohne Ticket“: Pocketful of Sunshine von Natasha Bedingfield
„Arbeitseifer“: Red Checkered Tablecloth von Walter Brennan
„Beobachtet“: Somebody’s Watching Me von Rockwell
„Klassentreffen“: Melodie aus der Krimireihe Tatort
„Tafelgeschirr“: The Coffee Song von Frank Sinatra
„Irgendwann“: Über den Wolken von Reinhard Mey
„Krone gegen Liebe“: Crown von Billie Eilish
„Moor“: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett von Bill Ramsey
„Nebel“: Im Nebel von Die Toten Hosen
„Das vertauschte Erbe“: Sorry von Justin Bieber
„Intergalaktischer Hangover“: We Will Rock You von Queen
„Schuld“: Hinterm Horizont von Udo Lindenberg
„Wunscherfüller“: Komet von Udo Lindenberg und Apache 207
„Herztausch“: Love Me Like I Do von Ellie Goulding
Hintergrund der Entstehung
Dieser Roman besteht nicht nur aus einer Gesamtgeschichte, sondern ebenso aus vielen zusammengefügten kurzen Tauschgeschichten, die im Projekt „GAMBIO – Der perfekte Tausch“ von Sina Land entstanden sind. Somit haben an diesem Buch mehrere Autor:innen aus dem Team geschrieben. Die Geschichten haben sich über die Zeit der bei uns vorgeschlagenen Tauschgegenstände entwickelt. Durch die Rahmengeschichte sind sie nun zusätzlich zu einem einzigen Roman zusammengeflochten. Obendrein beinhaltet der Vinylschuppen einen Gastbeitrag, den wir bei einem unserer Schreibwettbewerbe ausgewählt haben.
Wortzauber:innen
An diesem Buch haben insgesamt zehn Autor:innen mitgeschrieben. Wir stellen sie in einem kleinen Video vor:
Anja Ziegler, Petra Baar, Steffi Lofeldt, Maria Jimenez, Guido Ewert, Annika Steinke, Donata Schäfer, Ingo M. Ebert, Marco Plate und Sina Land
Tauschgeschichten
Ob die Sorgen, die am Morgen vorbeischauen, oder magische Kerzen ... alles gibt es in einer Tauschgeschichte mit dem entsprechenden Ohrwurm dazu. Frau Huber hat auch eine Geschichte zu Hubertus mitgebracht. Den Tauschrausch ... das versteht sich von selbst.
Gastbeitrag
In the air tonight
„Sie verstehen
das nicht, ich brauche DIESE Ravioli.“
Schweißperlen bilden sich auf Jonas Stirn. In seinen Augen liegt die blanke Panik.
„Und ik hab dir gesagt, du sollst dich verziehn. Dit sind meine Ravioli!“
„Bitte, fünfzig Euro habe ich hier. Fünfzig Euro für ihren Teller.“
„Sach mal spinnst du? Ik kann dir den Teller gleich mal ganz woanders hinstecken.“
Über den Boden quietschend dreht der Muskelprotz seinen Stuhl vom Tisch weg, bereit aufzuspringen.
Jonas öffnet sein Portemonnaie.
„Einen Zehner habe ich noch. sechzig Euro bitte. Das ist doch ein guter Deal. Ich geb‘ Ihnen alles, was Sie wollen!“
Der Muskelprotz hält inne und mustert ihn aufmerksam.
„Wirklich alles? Wat is mit deinen Schuhen? Wat trägste? sechsundvierzig? Die find ik jut!“
Noch zitternd vor Aufregung, aber mit stolzgeschwellter Brust, betritt Jonas die Terrasse des Lokals. Den Teller wie eine Trophäe vor sich haltend, geht er auf Ramonas Tisch zu.
„Was hat denn so lange gedauert? Noch mehr Ravioli?“ Ungläubig stiert sie den Teller an, den Jonas vor ihr abstellt.
„Das war alles ganz anders geplant. Bitte vertrau mir, dass hier ist dein Teller. Nimm nur noch eine Ravioli. Die grüne dort vorne.“
Aus der Stereoanlage tönt das Fill-In von Phil Collins „In the air tonight“, als Jonas vor Ramona auf die Knie geht, die, erst leicht angeekelt, dann mit wachsender Begeisterung, einen kleinen, silbernen Ring aus der Ravioli pult.
Annika Steinke
Widmung
Für alle, die noch Stunden in Plattenläden verbracht, Vinylscheiben liebevoll in Schutzhüllen verpackt und das leise Knistern des Tonabnehmers geliebt haben.
Für alle, die sich auch heute noch gerne
beim Lesen Musik anhören.
Mögen ihnen unsere Tauschstorys angenehme Stunden bescheren.
Oma Käthe kann's nicht lassen
Ein Roman rund um Oma Käthe, die auch nach ihrem Tod noch für ziemlich Aufregung sorgt, denn die Enkel sollen sich ihr Testament ertauschen.
Klappentext
Eine Geschichte über Familie, Zusammenhalt, aber auch Sorgen und Nöte – und Oma Käthe, die selbst nach ihrem Tod noch die Strippen zieht.
Nach dem Tod der geliebten Oma hoffen Maria und ihre Geschwister auf das Erbe, um ihre finanziellen Sorgen in den Griff zu bekommen. Käthe hat jedoch andere Pläne und stellt ihren Enkeln im Testament die Aufgabe, sich ihren Nachlass zu ertauschen. Schaffen es die drei, ihre Differenzen beizulegen und den letzten Willen ihrer Oma zu erfüllen? Und welche Rolle spielt dabei Käthes alter Freund?
Das verrückte Testament - Ein Gemeinschafts-Roman aus der Buchreihe GAMBIO - Der perfekte Tausch von Sina Land, Gerd Schäfer, Ingo M. Ebert, Mia Lena Bestil und Jenny Barbara Altmann.
Käthes Rezepte
Oma Käthe hat ihren Enkeln unter anderem ein Rezeptbuch mit bayrischen Gerichten hinterlassen. Hier findet ihr ein kleines Video zu ihren berühmten Haferkeksen.
Schnipselzeit
Mit jedem von unseren fünf Protagonisten.
Je eine Autor: in hat eine Person geschrieben und dieser Leben in der Geschichte eingehaucht. Diese sind Oma Käthe, ihr langjähriger Freund Josef und die Enkel Susanne, Thomas und Maria.
Käthes Rezepte
Oma Käthe hat ihren Enkeln oft Pfannkuchen gebacken. Jeder der drei bekam seine eigene Marmelade dazu. Hier findet ihr ein kleines Video und das Rezept.
Schnipselzeit
Oma Käthe möchte, dass ihre Enkelkinder sich versöhnen und ihre ewigen Zankereien begraben. Dafür hat sie sich ein ganz besonderes Testament ausgedacht. Ob diese samt Freund Josef das ebenso genial finden, wie sie selbst?
Käthes Rezepte
Hier geht es zu Oma Käthes berühmtem und von allen Bekannten heiß geliebtem Kartoffelauflauf. Natürlich erneut aus ihrem bayrischen Kochbuch, dass sie den Enkeln vererbt hat.
Unser Tick-Tack-Star Josef
Josef steht in der Küche und schneidet geschälte Kartoffeln in Scheiben. Ab und zu schaut er aus dem Fenster, ob Maria mit dem Auto auf den Hof fährt.
Gestern hatte sie ihn aufgeregt angerufen, eine gewisse Jenny koche auf Instagram Rezepte aus dem gemeinsamen Oma Käthe Kochbuch nach, filmt dabei und stellt anschließend die Reels ins Netz.
Er hatte nicht alles verstanden, nur so viel: ab sofort kocht Maria selbst und er hat den Auftrag, sie zu filmen, damit man sich die Videos auf „Tick-Tack“ anschauen kann, schließlich seien sie ja die Herausgeber des Kochbuchs.
Nachdenklich schaut er aus dem Fenster. Der rote Kleinwagen fährt soeben in den Hof und kommt in einer Staubwolke zum Stehen. Maria springt heraus, läuft um das Auto und räumt Stangen und Kisten aus dem Kofferraum.
Josef legt die Kartoffel und das Messer langsam auf das hölzerne Schneidebrett, wischt sich die Hände am karierten Handtuch trocken und schlurft zur Tür.
Da hämmert es schon an der Haustür.
„I komm scho!“, ruft Josef im Flur und legt ein Schritt zu.
„Na endlich“, sprudelt Maria hervor, „wir haben ja nicht den ganzen Tag Zeit!“
Und schwups, steht sein Gang mit den Gerätschaften aus dem Auto voll.
„Brauch ma des alles?“, fragt Josef ungläubig und kratzt sich am Kinn.
„Sicher!“, antwortet Maria nachdrücklich und baut die Stative in der Küche auf. Er eilt ihr zur Hilfe, kommt aber nicht dazu, denn sie wirbelt wie ein Tornado um den Herd herum.
Endlich steht alles, das Kochfeld ist ausgeleuchtet und Maria wischt sich den Schweiß von der Stirn.
„Es ist ganz einfach. Du schaust hier durch den Sucher und führst ganz langsam die Kamera einmal um den Herd und dann zum Topf!“
„Ich weiß nicht, meinst des is a guade Idee?“, zweifelt Josef. Mit solch einer teuren Filmkamera in der Hand zittern sofort seine Finger.
„Lass uns tauschen, ich nehme den Kochlöffel und du nimmst die Kamera, ich kenne mich damit nicht aus.“, sagt er hoffnungsvoll zu Maria.
„Das ist ein fairer Handel,“ erwidert sie und zwinkert ihm zu.
Sofort schiebt sie ihn ins Schlafzimmer und verdonnert ihn dazu ein weißes Hemd anzuziehen. Danach pudert sie ihm die Stirn. Was macht man nicht alles für die Kinder?
Mit dem Rezeptbuch von Oma Käthe neben sich, bereitet Josef Schritt für Schritt den Kartoffelauflauf zu. In bayrischer Mundart kommentiert er seine Handbewegungen. „Schneidn, umrühn, featig!“
Maria ist hoch konzentriert und achtet auf jede Kleinigkeit.
„Josef, deine Hand wirft schon wieder Schatten!“, ruft sie ihm wiederholt zu.
Dennoch lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Gedanklich ist er bei seiner verstorbenen Käthe, die so oft für ihn gekocht hatte. Jetzt kocht er für die Enkeltochter. Er streckt seinen Oberkörper durch. Oma Käthe kann stolz auf ihn sein.
Zwei Stunden später ist alles im Kasten. Gemeinsam lassen Sie sich den Auflauf schmecken und reden erst von früher und dann von dem Erfolg mit dem Rezeptbuch.
Zwei Wochen später bekommt er einen Anruf von Maria. Der Film würde durch die Decke gehen, sagt sie. Schon mehr als einhunderttausend Aufrufe in der kurzen Zeit. Er wäre nun ein ‚Tick-Tack-Star‘.
„Herrschaftszeiten!“, murmelt er.
Ach ja, morgen kommt Sie zum Haferkekse backen, natürlich mit Kamera.
Käthes Rezepte
Wenn Besuch kommt, dann gibt es bei Oma Käthe Topfentaschen. Für Enkelin Susanne mit Marillenmarmelade gefüllt. Thomas bekommt seine mit Johannisbeeren aus dem eigenen Garten und Maria die mit Erdbeeren.
Käthes Rezepte
Wer kennt ihn nicht? Den altbewährten Sandkuchen, wenn es mal schnell was zu Kaffe oder Kakao geben soll. Hier findet ihr Oma Käthes Rezept dazu.
„Josef, hättest du einen kleinen Moment für mich.“ Vollkommen außer Atem rennt ihm der Tschornalist hinterher. Als er ihn in seiner Küche einholt, atmet er keuchend durch. „Geht es bei euch eigentlich immer so zu? Kaum ist ein Buch erschienen, schon wirst du Tick-Tack-Star. Und einen Wettbewerb für ein neues gibt es auch bald.“
„Da schaust, ge?“, brummt Josef und strahlt.
„Wie bitte?“, fragt Hans-Friedrich nach.
„Da staunst du gewiss genauso wie ich. Ich wusste doch auch nicht, dass Oma Käthe mich immer noch anschubst. Jetzt will sie mich ... nein eher ihre Rezepte ... überall bekannt machen.
Wenn das so weitergeht, dann lande ich bald noch in einer Talkshow. Sakra! Ich dachte, ich hätte jetzt meine wohlverdiente Ruhe.“
Hans-Friedrich verzieht das Gesicht. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr Protagonisten in diesem Projekt je zur Ruhe kommt, wo doch nach dem eigenen Buch ständig andere geschrieben werden, in denen ihr ebenfalls mitspielt.“
„Herrschaftszeiten! Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Es kommen aufregende Zeiten auf euch zu, oder besser gesagt, ihr steckt schon mittendrin.“ Der Tschornalist schiebt seinen Bleistiftstummel hinter das Ohr. „Und für mich ebenso.“ Er stöhnt.
Käthes Rezepte
Oma Käthe hat ein spezielles Rezept, dass sie deswegen so liebt, weil der Brotbelag gleich in der Teigware mit verarbeitet ist. Also raus aus dem Ofen und rein in den Magen. Allerdings sollte man das Brot erst ein wenig abkühlen lassen, damit es keine Bauchschmerzen gibt.
5 Autor:innen
Wie schreibt man eigentlich zu fünft ein Buch, welches sich wie aus einer Feder liest? Ist das nicht furchtbar kompliziert? Wie wir es bei diesem Buch gemacht haben, kannst du in dem kleinen Video erfahren.
Käthes Rezepte
Am Samstag gab es bei Käthe oftmals Suppenfleisch. Wenn dabei etwas übrigblieb, dann hat sie es zu einem Rindfleischsalat verarbeitet, wie immer bedacht darauf, dass alles, was ihre Küche zu bieten hat, auch genutzt wird.
Die Idee zum Roman
Wie entstand eigentlich die Idee zu diesem Roman? Was war die Ausgangssituation? Und wie kam es dazu, dass ein ganzer Roman entstand?
Käthes Rezepte
Ein Hefeteig, wer mag auch mit Rosinen, und obligatorisch eine Vanillesoße. Das sind die Grundlagen für Oma Käthes Mehlspeisen, die sowohl die Enkelkinder als auch jeder Besucher sehr schätzten.
Rezension
Ausnahmsweise eine aus unseren eigenen Reihe.
Jenny Barbara Altmann hat sich gefragt, ob das in Ordnung ist und hat uns ihre Meinung in einem kleinen Video zusammengefasst.
Käthes Rezepte
Nach kalten Wintertagen und einem spaßigen Schlittschuhlauf mit den Enkel:innen am See, gab es am Abend oft zum Aufwärmen nicht nur einen Tee, sondern bei Oma Käthe auch ein Szegediner Gulasch.
Librophon
Ein Roman, bestehend aus lauter unterschiedlichen Kurzgeschichten
von allen unseren Autort:innen, die durch eine durchgehende Rahmengeschichte verbunden sind.
Spendenbuch
Bei unseren gemeinsamen Büchern gehen die Einnahmen an Spendenorganisationen, die wir immer wieder einmal wechseln, damit mehreren etwas zugute kommt.
Bei der Veröffentlichung gingen unsere Spenden an den
Sternstunden e.V.
der in Not geratene Kinder unterstützt.
Librophon - Eine Telefonzelle voller Tauschgeschichten
Ein Roman, bestehend aus lauter Kurzgeschichten in denen getauscht wird. Eine Rahmengeschichte vereint sie alle zu einem Buch, das sowohl Romanleser, als auch Kurzgeschichtenleser in den Bann ziehen wird. Zusätzlich ist es liebevoll mit Zeichnungen gestaltet.
Klappentext
Eine ausgediente Telefonzelle, die zur Büchertauschzentrale umfunktioniert wird, kennen inzwischen einige Menschen. Eine in der die Protagonisten der Bücher sich austauschen, wohl eher nicht. In unserem Librophon, wie die Bücherleute ihren besonderen Ort liebevoll nennen, stehen nicht nur die unterschiedlichsten Lektüren, es unterhalten und streiten sich obendrein täglich die Helden, die hier abgeholt und abgestellt werden.
Ein Roman sowohl zum im Gesamten lesen, als auch für Buchliebhaber:innen, die sich gerne auf Kurzgeschichten konzentrieren.
Büchertausch
Eine Telefonzelle voller Tauschgeschichten und ihr Protagonisten, die sich in ihrem vorübergehenden Zuhause austauschen.
Hintergrund der Entstehung
Dieser Roman besteht nicht nur aus einer Gesamtgeschichte, sondern ebenso aus vielen zusammengefügten kurzen Tauschgeschichten, die im Projekt „GAMBIO – Der perfekte Tausch“ von Sina Land, entstanden sind. Somit haben an diesem Buch mehrere Autor:innen aus dem Team geschrieben. Die Geschichten sind nicht nur selbst langsam über die Zeit der bei uns vorgeschlagenen Tauschgegenstände gewachsen, sondern haben sich zusätzlich zu einer einzigen zusammengeflochten. Obendrein beinhaltet das Librophon Gastbeiträge, die wir bei einem unserer Schreibwettbewerbe ausgewählt haben.
Autor:innen
Anja Ziegler
Ingo M. Ebert
Jenny Barbara Altmann
Donata Schäfer
Nathalie Groß
Guido Ewert
Yana Svelush
Mathilda Louise Wiemers
Gerd Schäfer
Sina Land
Interview zur Veröffentlichung
Überall knallen Sektkorken. Autor:innen und ihre Protagonisten liegen sich in den Armen.
Hans-Friedrich sieht sich ungläubig um. „Seid ihr bei jeder Neuveröffentlichung so emotional?“, fragt er einen an ihm Vorbeigehenden, der sich mit dem Handrücken verstohlen eine Träne von der Wange wischt. Der zuckt nur mit den Schultern und läuft auf eine Mitautorin zu.
„Wie soll ich denn da Bilder machen, wenn sämtlichen Damen die Wimperntusche aus den Augenwinkeln rinnt und die Herren sich andauern nervös ihre Haare aus dem Gesicht streichen“, fragt er in die Runde.
„Wir freuen uns eben so“, schnieft eine Autorin, „unser Buch ist ja schließlich etwas Besonderes. So viele Geschichten in einem Roman.“ Die neben ihr bringt erst gar kein Wort zustande.
Hans-Friedrich reibt sich über die Nase. „Am besten stellt ihr euch alle auf die Terrasse unter den Weinreben zusammen“, sagt er und hofft, dass sie sich, bis er sie zusammengerückt und positioniert hat, ein wenig eingekriegt haben. „Dann versuchen wir es eben wie im Kindergarten mit Spagetti! Auf mein Kommando. Eins, zwei, drei …“
„Spagettiii …“, tönt es gemeinschaftlich und langgezogen.
Das Foto zeigt tatsächlich ein freudiges Lachen auf jedem Gesicht.
„Geht doch“, sagt er zufrieden und schüttelt kraftvoll gratulierend allen die Hand.
Viele verschiedene Tauschgeschichten
Vereint durch eine Rahmengeschichte
Interview mit Herrn Bräunlich
„Sie sind also ein Protagonist aus einem alten Märchenbuch“, fragt Hans-Friedrich Naseweis sein Gegenüber.
Herr Bräunlich nickt bedächtig. „Ich bin irgendwie sogar zweimal ein Protagonist.“
Der Tschornalist zieht die Augenbrauen hoch. „Wie ist denn das zu verstehen?“
„Na ja, ich bin der Held in meinem Märchenbuch und dieses steht wiederum in einer alten Telefonzelle. Die haben die Leute zu einer Büchertauschzentrale umgebaut. Und seitdem hänge ich dort mit anderen Protagonisten ab. Und da hat es sich ergeben, dass ich auch in einem anderen Buch noch mitspielen darf. Im Librophon.“
„Libro ... was?“
„Na, so heißt das neueste Werk aus dem Projekt GAMBIO. Wissen Sie das noch gar nicht?“
Hans-Friedrich winkt geschäftig ab. „Natürlich. Aber ich kann mir den Namen einfach nicht merken. Wie kommt man denn auf so eine verrückte Idee?“
Herr Bräunlich pustet Luft aus. „Wir nennen unseren Ort eben so.“ Seine Stimme klingt brüskiert. „Libro kennt doch auch jeder. Das heißt Buch. Und Phon ... na ja, das kann man sich auch leicht denken. Schließlich war unser Bücherplatz einst mal eine Telefonzelle.“
Der Tschornalist nickt, wirkliche Begeisterung überflutet ihn dagegen nicht. „Wie auch immer. Ich wünsche Ihnen und Ihren Kolleg:innen eine gute Zeit.“
„Die haben wir, wenn sie auch manchmal ein wenig anstrengend erscheint. Ich mag zwar Schmetterlinge, aber auf so engem Raum sind sie doch ein wenig erschöpfend, wenn Frau Kussmund aus dem Liebesroman ihre Flattermänner vom Cover nicht in den Griff bekommt.“
Gemeinschaftsprojekt
Das Team GAMBIO hat das siebte Buch in dieser Reihe veröffentlicht und erneut mehrere Autor:innen dabei vereint. Zehn an der Zahl haben ihre Fantasie in Tauschgeschichten gesteckt und sie dann zu einem Roman verbunden.
Tausch-Kurzgeschichte
Weihnachtswichtel Willi
Endlich Feierabend! Willi, der Weihnachtwichtel räumt zufrieden lächelnd seinen Schreibtisch auf. Mehr als hunderttausend Briefe von Kindern auf der ganzen Welt hat er in den letzten Wochen bearbeitet. Wünsche aufnehmen, kategorisieren, optimieren und mit der Adresse an die Produktwichtel weitergeben.
Doch heute ist endlich Heiligabend. Als er sich genüsslich erhebt, sieht er aus den Augenwinkeln einen roten Briefumschlag hinter dem Tischbein hervorblitzen. Schnell bückt er sich, reißt den Umschlag auf und liest:
Lieber Weihnachtsmann!
Ich bin Ida, sechs Jahre alt und wohne im Luisenwaisenhaus. Die Betreuer hier kümmern sich ganz lieb um mich, aber leider hat das Waisenhaus kein Geld und kann zu Weihnachten nur kleine Geschenke verteilen. Dabei wünsche ich mir so sehr ein Fahrrad, damit ich endlich gemeinsam mit meinen Freundinnen fahren kann und nicht mehr nebenherlaufen muss.
Vielen Dank und einen lieben Gruß
Deine Ida
P.S. Kennst du jemanden, der mir das Fahrradfahren beibringt?
„Ich hab‘ ein Kind vergessen“, murmelt Willi und eine Gefühlsmischung aus Rührung über den Brief und Entsetzen aufgrund seines Fehlers überwältigt ihn. Dann springt er auf und rennt ins Nachbarbüro. „Nora, ich habe eine letzte Bestellung! Ida aus dem Luisenwaisenhaus braucht unbedingt ein Fahrrad.“
Nora, die stellvertretende Chefin des Produktbereichs schaut ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Tut mir leid, Willi. Wir haben seit zehn Minuten endgültigen Annahmestopp. Alle Geschenke befinden sich bereits in der Auslieferung.“
„Aber Nora, bitte! Nur das eine Fahrrad!“
Die junge Wichtelin schüttelt energisch den Kopf. „Ich kann leider nichts für dich tun. Die Kleine hat wohl in diesem Jahr Pech gehabt.“
Ohne ein weiteres Wort verlässt Willi das Büro. Nein, das darf nicht sein! Wenn ihm niemand hilft, muss er sich eben selbst darum kümmern. Doch wie? Er hat weder Geld noch ein Fahrrad. Sein Blick fällt auf die golden glänzende Christbaumspitze der großen Weihnachtstanne. Behände klettert er den Baum hinauf und löst das funkelnde Schmuckstück.
„Wenn ich kein Fahrrad kaufen kann, dann werde ich eines ertauschen.“ Mit einem Fingerschnipsen beamt er sich in Idas Stadt.
Im Buch könnt ihr lesen, wie die Geschichte weitergeht.
Eine Reihe - sieben Bücher
Seit Januar 2022 belagern unsere Tauschgeschichten die Welt der Bücher. Von Laternen, über Häuser, bis hin zu Ehemännern ist bisher schon einiges Materielles, aber auch das Gegenteil getauscht worden.
Herr Bräunlich stellt das Librophon vor.
Man möchte meinen, dass eine Telefonzelle dazu da ist, um Menschen Gespräche zu ermöglichen. Das wäre normal. Doch was, wenn diesen Ort des Austausches plötzlich Bücher und Regale besetzen? Wie, Sie nehmen an, dass dieser dann zu einem Platz der Ruhe mutiert? Weit gefehlt! Ich würde Sie ja gerne in diesem bezaubernden Glauben lassen. Aber, wo denken Sie hin? Geschichten werden von Menschen geschrieben. Geben Sie mir da Recht? Und warum vermuten Sie dann, dass deren Schöpfungen sich anders verhalten wie sie selbst?
Ich sehe schon ..., ich werde Sie aufklären müssen. Sie befinden sich in einer alten Telefonzelle, deren ausgedienter Telefonhörer längst entsorgt wurde. Anstelle von Telefonbüchern gibt es inzwischen Regale und eine Menge Bücher zum Tauschen. Jeder kann hier vorbeischauen, sich bei uns umsehen, eines mitnehmen und ein anderes hierlassen. Ich zum Beispiel bin Herr Bräunlich, der Protagonist aus dem Märchenbuch mit dem altbackenen Einband. Ja, meines steht hier schon eine ganze Weile herum, darum kenne ich mich am besten aus. Und ich sage Ihnen ... Hier ist es nie still, es geht lauter zu als bei einem Streit am Telefon. Egal, wie auch immer, ich erkläre Ihnen alles: Warum hier massenweise Schmetterlinge herumfliegen. Wieso hier ständig gequasselt wird. Und was hier so an Geschichten herumsteht.
Übrigens, dieser Ort wird von uns allen Librophon genannt. Phon erklärt sich von selbst ... es kommt von Telefon. Und Libro von ...
„Kann ich jetzt endlich mein Intro machen? Ich warte schließlich schon geschlagene fünf Minuten darauf!“, motzt Frau Silvia, die aus ihrem Buch hervorgetreten ist und ihre Sonnenbrille in den Haaren zurechtrückt.
Herr Bräunlich schnauft und setzt sich vor seinem Buch auf die Kante. Zum Glück sind hier alle Protagonisten nur so groß wie eine Maus, ansonsten würde beständig Überfüllung herrschen.
„Bitte“, sagt er mit einer ausladenden Geste. „Legen Sie los. Dass es hier ums Tauschen geht, weiß jetzt jeder, der seine Nase in dieses Buch hineingesteckt hat. Und dass Sie, liebe Frau Silvia, sich nicht aufhalten lassen, dürfte inzwischen auch jeder mitbekommen haben. Ich sage nur Entwicklungsroman aus der vordersten Reihe rechts! Also legen Sie los mit Ihrem Plädoyer.“
Ein kleiner Auszug aus der Rahmengeschichte
Zeichnungen
Jede Tauschgeschichte hat in diesem Buch auch eine passende Zeichnung erhalten. Sina Land hat diese liebevoll gestaltet und dem Buch damit einen besonderen Touch verliehen.
Rezension
Jenny Barbara Altmann hat in einem weiteren kleinen Video ihre Meinung zu unserem gemeinsamen Buch geäußert. Schaut mal, was sie davon hält.
Die vielen Protagonisten
„Mann, ist das
eng hier. Jetzt quetscht mich doch nicht so!“, jammert Frau Kussmund im Buch nebenan. „Nur weil ihr denkt, dass ein dicker Wälzer mit Kunstgeschichte einen besseren Platz verdient als eine schnöde Lovestory, braucht ihr mich nicht in die hinterste Reihe zu verdrängen. Ich kriege meine Schmetterlinge schon noch in den Griff.“
Ein lautstarkes „Pfff“ ertönt und Herr Rembrandt lugt aus seinem Schinken hervor. „Bin ich froh, wenn der nächste die Tür öffnet. Sie werden sehen, meine Damen und Herren, dann bin ich sowieso weg und muss mich nicht mehr mit den ranzigen Kochdüften von Herrn Brauch-Schmalz herumschlagen. Dass Sie Ihre Rezepte aber auch nicht für sich behalten können. Ungefragt verpesten Sie hier die Luft, weil der Herr alle fünf Minuten für ein anderes Gericht sorgen muss.“
„Das ist eben mein Motto“, verteidigt sich dieser. „Nicht umsonst heißt mein Buch Fünf-Minuten-Gerichte für den Büroalltag.“
Herr Frischbier aus dem Kochbuch mit den bayrischen Leibspeisen brummt. Er steht auf dem Regal gleich vor Herrn Brauch-Schmalz. „Jetzt nehmen Sie sich mal nicht so wichtig. Sie mit Ihrem ‚in einer Minute ist gekocht‘-Schund. Ein wirklich schmackhaftes Gericht braucht eben seine Zeit. Hier geht es ums genussvolle Zubereiten und nicht ums Essen.“
Herr Bräunlich verdreht die Augen: „Verstehen Sie jetzt, was ich meine? Ich denke, mehr brauche ich nicht zu erklären. Hier ist wohl eine Abkühlung für die erhitzten Gemüter gefragt. Wie wäre es mit einem Eis?“
Von Sina Land
Protagonisten
Eine Spezialität in unserem GAMBIO-Projekt ist unter anderem, dass wir in unseren Büchern nicht nur unsere eigenen Protagonisten haben, sondern auch die aus anderen der Reihe mit einbinden. Auch dazu ein kleines Video.
Widmung
Für alle, die gerne von Büchern umgeben sind. Mögen ihnen diese Geschichten angenehme Lesestunden und ein Gefühl für die Idee des Tauschens schenk
Für alle, die selbst noch in einer alten Telefonzelle gestanden haben,
um zu telefonieren, und heute die Vielfalt der Bücher in einem ausgedienten Exemplar genießen.
Buchlieferung
Und so sieht es aus, wenn unser Buch bei euch landet und das Librophon euch hoffentlich begeistert.